Unsere Gesellschaft ist ohne Bewegtbilder kaum vorstellbar. Sie durchziehen sämtliche Bereiche der Kommunikation, Information, Werbung, Unterhaltung und dienen als individueller Speicher persönlicher Erinnerung. Jedes moderne Gerät – ob Laptop, Smartphone oder Tablet – verfügt über eine Videofunktion; Onlinedienste wie Twitter und YouTube bieten heute die entsprechenden Plattformen für Empfang, Distribution und Modifikation.
Während Universitäten, Industrie und Künstler stetig neue Schnittstellen für die Interaktion von Bild und Ton entwickeln, potenziert sich die Anzahl der Akteure durch den vereinfachten Zugang zu digitalen Produktionstechniken. Von den Werkzeugen und deren wechselnden Benutzern über neue Produkte bis hin zur multiplen Autorenschaft ist alles in Bewegung. Zweifellos erleben wir gegenwärtig einen tiefgreifenden medialen Umbruch. Oder steht womöglich schon die nächste Medien(r)evolution bevor?
Der Übergang vom passiven Zuschauer zum „Prosumer“, der mediale Inhalte nicht länger nur konsumiert, sondern auch produziert, erfordert die Entwicklung interaktiver und partizipativer Formate. Der Begriff Crossmedia zählt ebenso wie Crowdfunding und Community Building zu den neuen Zauberworten der Medienbranche. Aber welche Chancen und Risiken verbergen sich tatsächlich hinter diesen Entwicklungen?
Die international besetzte, englischsprachige Konferenz nimmt diese Umbrüche im Bereich der audiovisuellen wie interaktiven Technologien und deren Auswirkung auf Produktion und Distribution zum Anlass, über Alternativen und Zukunftsszenarien in der Unterhaltungsbranche sowie der Medienkunst zu diskutieren.
Inhaltlicher Schwerpunkt des ersten Tages sind die Auswirkungen der gegenwärtigen Transformationsprozesse der Bewegtbildmedien durch das Internet. Am Beispiel der Videoplattform YouTube werden wesentliche Dynamiken in Bezug auf Sehgewohnheiten, Verbreitung und Rezeption untersucht. Staatliche Sendeanstalten reagieren auf diese Entwicklungen des digitalen Zeitalters mit neuen Strategien der Programmgestaltung, die im zweiten Teil exemplarisch analysiert und diskutiert werden.