MigHaut
Martin Dammanns „MigHaut“ ist die Frottage, also der 1:1 Abrieb eines MIG- Kampfflugzeuges, dessen differenzsymbolische Kulturverdrängung im Schnittmusterbogen vor uns liegt. Auf Japanpapier abgenommen, ist die mittlerweile archäologische Decollage des Kampfflugzeugs in der Nähe der Maschinenteile und im Bereich der ehemaligen Bestuhlung der Kulturhalle platziert, ein sehr deutliches wie sensibles Zeichen dafür, welche Dimensionen das Zusammenspiel von Verdrängung und Monumentalität in Kulturhäusern erreichen kann. Das genau unter der Arbeit im Keller ein Atombunker für die Führungskräfte des Werkes (ehemaliges Kulturhaus, Calbe (Saale)*) eingerichtet war, entlarvt zudem einmal mehr die Kulturpolitik der Camouflage sowie sie anschließend Tarnung selbst als kulturelle Arbeit erscheinen lässt.
*Anmerkung Reaktion
Installation, Fottage der kompletten Außenhaut eines Flugzeugs, Japanpapier, Graphit, 792 Blatt je 48,5 x 70 cm, Gesamtmaße: 1260 x 2130 cm